Mittwoch, 5. Januar 2011

Sweet lil' Macedonia
















So viel zu meiner Jessi-freien Zeit, alleine in Mazedonien.
Die 24-7 Prayer Leute,waren gar keine Organisation, sondern einfach eine normale Gemeinde, was allerdings ihrer Coolheit keinen Abbruch tat.
Ich bekam doch tatsaechlich meine eigene Wohnung! mit Schluessel und konnte tun und lassen,was ich wollte,wobei sie immer schauten,dass ich alles hatte und es mir gut ging. So verbrachte ich viele viele Stunden und Tage alleine in meinem Bett(meine eigener Wunsch) und las bis tief in die kalte mazedonische Nacht und schrieb ne Menge Postkarten und auch ansonsten ne Menge.Ich hatte Zeit mir in aller Ruhe Gedanken um Gott und die Welt zu machen und das war wirklich sehr gut. So fuehlte ich endlose Seiten Papier mit meinen philosophischen Gedankengaengen und Seelenleben. Ansonsten vertrieb ich mir die Zeit in der Stadt und einem billigen Internetcafe. Ich danke dem Herrn fuer dieses Internetcafe:),wo ich endlich mal keinen Internetstress hatte und einen tuerkischen Kaffee nach dem anderen trinken konnte,was wiederrum meine Naechte nur noch verlaengerte. Wenn ich Lust aufGesellschaft hatte(die meisten Leute hatten junge Familien und waren oft beschaeftigt) ging ich einfach zu einem meiner neuen Freunde,vorzugsweise Kiko(sehr netter Typ).
Weihnachten lief folgendermassen ab :) :
Hier ngabs kein Weihnachten,da das erst am7.Januar gefeiert wird.
Aber fuer mich wurde einfach eine grosse Party organisiert (sehr nett!). Ich gammelte letztendlich mit Jogginghose aufder Couch rum,unterhielt mich hervorragend,waerend traditionel 50% Schnaps,alias Rakia, gereicht wurde. Alles angereichert mit nem Haufen chinesischen Essen. Das war Weihnachten ganz nach meinem Geschmack,ohne Spektakel und Kaufrausch.
Silvester lief dann schon wilder ab.
Ich pilgerte inzwischen in ein anderes Dorf und feierte dort das neue Jahr mit einem ganzen Haufen junger Leute,die ganz tanzgeil waren und eine wilde grosse Balkanparty schmissen. Es war ausgesprochen lustig und wir haben die ganze Nacht getanzt,gesungen,rumgegroelt und dergleichen. Feuerwerk gabs keins :) Srekna nova Godina an dieserStelle an all meine lieben und treuen Leser,die immer schoen alles fleissig verfolgen,was ich so in aller Eile tippe (denn meine Stunden im Internet sind fuer gewoehnlich gezaehlt)!
Seit diesem Tag, bzw dieser Nacht hatte ich viele neue Freunde, mit denen ich bis jetzt das ganze neue Jahr zusammen war.Die Naechte waren kurz, ich kam viel rum und ahtte ne ganze Menge Spass.
z.B war ich in ein kleines Bauerndorf namens Chichewo(oder so)mit hoechstens 30 Einwohnern, in dem ich eine kleine alte Omi besuchte.
Die Hauptstrasse war ein matschiger Pfad und alle Haeusschen waren entweder kaputt oder schon sehr alt. Aber innendrin wares supergemuetlich.
Wir sassen auf dem Bett in der warmen Kueche,waermten unsere Fuesse am Feuer des Ofens und tranken auch hier wieder tuerkischen Kaffee. Waerenddessen kochte die Omi in der anderen Ecke Essen fuer uns.
Also,es ist schon krass anders hier als Deutschland. Es ist vielleicht wie Deutschland vor 100 Jahren oder so.
Ich hatte viele sehr interesante Gespeache, ueber die ich viel nachgedacht habe und die mich auch sehr zum nachdenken gebracht haben.
Die Leute sind teilweise wirklich richtig arm.
Einer sagte z.B zu mir: Weisst du, in Deutschland, wenn dort jemand arm ist, bekommt er Hilfe vom Staat oder was zu Essen von einer Organisation, aber wenn hier sterben die Leute am Hunger.
Solche Sachen. Wir haben viel ueber Armut und Deutschland geredet und ob die Leute dankbar sind fuer das was sie haben.
Allerdings haben manche echt ein falsches Bild vom supertollen-wunderland Deutschland,welches so reich ist. Als koennte es all ihr Probleme loesen...
Doch ich habe mich gefragt, wie ich soviel wert darauflegen kann, was fuer eine Marke meine Hose hat und dergleichen und mich sowenig um meine Mitmenschen kuemmere... Wie sehr liebe ich meinen Reichtum und bin trotzdem nie zufrieden?!
Zudem wurde ich, egal wo ich hinkam,grundsaetzlich auf Hitler und die Nazis angesprochen.Irgendwann wurde ich wirklich sauer, ist das denn alles,wofuer wir bekannt sind...?!
Aber ich habe viel gelernt von den Menschen hier.
Sie sind so gastfreundlich und freundlich an sich. Egal, wie wenig sie hatten, sie haben mich immer gut bewirtet,mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen, ich durfte in ihrem Bett schlafen, waerend sie in derKueche schliefen ect ect. Und sie waren immer lustig und floehlich (also die meisten) und niemals arrogant. Ich hatte es wirklich leicht.
Das war eine der coolsten Plaetze und auch eine der besten Zeiten,die ich waerend meiner bisherigen Reise hatte und ich moechte wirklich wirklich wieder hierher kommen. Ich werde viele Leute vermissen. So ist das Reiseleben eben. Kaum hat man gute Freunde, geht man wieder...
Doch gleich werde ich mich wieder auf den Weg nach Pristhina, Kosovo machen um meine herzallerliebste Jessi abholen.Und darauf freu ich mich auch schon. :)
Dann geht es weiter. Naechstes Ziel:Griechenland/Korfu....

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